Panzerhaubitze Wotan
Zum Modell:
Dieses Modell ist Bestandteil meiner Sammlung von Modellen für Strategiespiele, auch Wargaming und Tabletop genannt.
Vor geraumer Zeit hatte ich eine Reihe von Miniaturen gebaut und bemalt, die in ihrem Aussehen stark an eine Mischung aus französischen und deutschen Truppen des 1. Weltkriegs erinnern, aber
deutliche Science Fiction-Züge aufweisen. Da ich für diese Figuren bereits einen Kampfpanzer, einen Schützenpanzer sowie andere Fahrzeuge per CAD entworfen und gedruckt hatte, reizte mich die
Idee einer Selbstfahrlafette. Sie sollte auf dem gleichen Fahrwerk basieren wie meine anderen Entwürfe und gleichzeitig gewisse historische Anklänge aufweisen wie die Infanteriefiguren
auch.
Am Ende kam dann ein Fahrzeug heraus, das wie eine Mischung aus französischem Char 1bis Laufwerk und dem Panzerjäger Nashorn bzw. den Panzerhaubitzen Wespe und Hummel aussah- also eigentlich
genau passend.
Gedruckt habe ich das Modell aus Resin auf meinem alten, aber zuverlässigen Elegoo Mars und meinem Elegoo Saturn. Der Zusammenbau erfolgte mit Sekundenkleber und ein wenig Aktivatorspray. Nachdem
ich alles eine Woche lang hatte ausgasen lassen, wurde das Modell mit Sprühspachtel aus der Dose behandelt und nach 48h Trocknungszeit für die Tarnbemalung abgeklebt und lackiert, wobei die
Kleinteile wie Granaten und Funkgeräte usw. separat bemalt wurden und erst nach dem Trocknen angebracht wurden.
Zum Schluss erfolgte die Detail-und Mikrobemalung mit anschließendem Altern und Verwittern (alles mit Acrylfarben, hauptsächlich Agrax Earthshade und Nuln Oil von Citadel sowie verschiedenen Inks
von Vallejo).
Als letztes fügte ich noch eine Besatzung hinzu, die ebenfalls aus dem 3D-Drucker stammt, die Druckdateien hierfür sind von Atlanforge.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Modell, einmal weil alles beim Zusammenbau so funktionierte, wie ich es mir erhofft hatte (alles richtig bemessen usw.) und weil es ein Modell ist, das in
genau dieser Form von keinem kommerziellen Hersteller angeboten wird.
Zum (fiktiven) Hintergrund
Panzerhaubitze Wotan des XXI. Nibelung-Regiments
Das Standardgeschütz der Nibelung-Regimenter sind die Schwere Feldhaubitze Schwerer Heinrich und der Schwere Mörser Dicke Grete. Diese haben aufgrund ihres großen Kaliber eine hervorragende
Wirkung im Ziel, sind jedoch aufgrund ihres hohen Gewichts und ihrer Abhängigkeit von Zugmaschinen nur eingeschränkt mobil.
Um die Mobilität der schweren Artillerie zu erhöhen, wurde auf Grundlage des Schweren Heinrichs die Haubitze Leichter Gustav konstruiert. Diese besitzt zwar ein geringeres Kaliber (155mm
statt 203mm), hat aber im Vergleich zum Schweren Heinrich ein um 5 Kaliberlängen verlängertes Rohr, wodurch einerseits die Reichweite gleichauf mit der Brunhilde ist und andererseits die
Kadenz gesteigert wurde, da die leichteren Granaten schneller von der Bedienmannschaft nachgeladen werden können.
Durch das wesentlich leichtere Gewicht der neuen Gustav-Haubitze ergab sich die Verwendbarkeit des Geschützes auf einer gepanzerten Selbstfahrlafette, welche wie der Siegfried-Kampfpanzer und
der Baldur-Schützenpanzer auf der Plattform der GMP (Gepanzerte Mehrzweck-Plattform) basiert und Wotan genannt wurde.
Um das hohe Gewicht des Geschützes zu kompensieren, entfallen bei der Wotan-Selbstfahrlafette Schutzmodule, die beim Baldur oder gar Siegfried serienmäßig vorhanden sind.
Überraschend ist jedoch die relativ starke Frontpanzerung, welche es der Selbstfahrlafette erlaubt, in direktem Richten im Bedarfsfall als Panzerjäger zu fungieren, auch wenn der
Seitenrichtbereich mit 25° je Seite eher gering ausfällt.
Einige Varianten der Wotan sind mit einem vollständig gepanzerten Kampfraum versehen, werden allerdings eher selten eingesetzt, da dieses zusätzliche Gewicht die Beweglichkeit spürbar
einschränkt und das Fahrzeug hecklastig macht.